Vortrag von Miriam Reimers

12. März 2014

Rosgarten-Museum - 19.00 Uhr
Rosgartenstraße 3 - 5, Konstanz

Über die lebenserhaltende Wirkung des Theaters in Zeiten des Ersten Weltkriegsund das außergewöhnliche Leben des jüdischen Schauspielers Alexander Granach (1890 - 1945)

Die Dramaturgin Miriam Reimers spricht über das außergewöhnliche Leben des Alexander Granach, der einer der bedeutendsten Schauspieler des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik war - und dessen Schauspielkunst ihm nicht nur einmal das Leben rettete. Ein Ostjude, der mit 14 Jahren zum ersten Mal das jiddische Arbeitertheater kennenlernt und sofort weiß: „Das will ich machen!“ Der mit 16 nach Berlin geht, ein Bäckergeselle, Deutsch lernt, bei dem berühmten Theatermacher Max Reinhardt auftreten darf, sich die krummen Beine brechen lässt für die Karriere. Der bei Leopold Jessner, Bertolt Brecht, Erwin Piscator und mit Gustaf Gründgens, Peter Lorre und Heinrich George an vier Berliner Theatern gleichzeitig in Produktionen spielt, als Soldat die Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs am eigenen Leib erfährt, sowohl Hitler als auch Stalin im letzten Moment von der Schippe springt, um dann, mit 54 und auf dem Weg zum Hollywoodstar, an den Folgen einer Blinddarmoperation zu sterben.

Die Dramaturgin Miriam Reimers studierte Theaterwissenschaften und Dramaturgie in Leipzig und arbeitete anschließend an Stadt- und Staatstheatern in Hannover, Mannheim, Heidelberg, Göttingen. Von 2010 bis 2013 war sie als Dramaturgin am Theater Konstanz engagiert. Hier brachte sie gemeinsam mit dem Regisseur Stefan Otteni unter anderem Wilhelm von Scholz‘ umstrittene Tragödie „Der Jude von Konstanz“ auf die Bühne.

Eintritt: 5 EUR
Anmeldung: Frau Benkö Telefon 07531- 900913
BenkoeU@stadt.konstanz.de

Veranstalter: Rosgarten-Museum Konstanz