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Gesellschaft CJZ Konstanz e.V.

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Konstanz e.V.
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Beschluss

Abschied vom Namen „Woche der Brüderlichkeit“

Fokussierung auf aktuelle Themen und die Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Am 18. Juni 2023 hat die Mitgliederversammlung des DKR bei ihrer Jahrestagung in Bonn mit großer Mehrheit beschlossen, sich vom Begriff der „Woche der Brüderlichkeit“ zu verabschieden. Zukünftig wird das aktuelle Jahresthema bei den bundesweiten Veranstaltungen anlässlich der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille und bei den dezentralen Veranstaltungen in den Vordergrund gestellt.

Der bisherige Name wird durch die Formulierung „Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ ersetzt. Dabei finden zukünftig christliche und jüdische Zeitrechnung Erwähnung. Statt der „Woche der Brüderlichkeit“ wird zukünftig das „Jahr der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit“ eröffnet. Zur Veranschaulichung: Das kommende Jahr steht entsprechend unter dem Motto:

The Sound of Dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2024 – 5784/5785

Dieser für den DKR sicherlich historischen Entscheidung ging die über zweijährige Arbeit einer vom Vorstand des DKR eingesetzten und vorwiegend aus GCJZ-Mitgliedern bestehenden Arbeitsgruppe voraus, die beauftragt war, Alternativen für den mittlerweile umstrittenen Begriff der „Brüderlichkeit“ zu suchen. Dabei wurde deutlich, dass neben einem Namen auch das Format und sein Inhalt in den Blick genommen werden sollten.

Das neue Konzept stellt das aktuelle Jahresthema in den Fokus. Es nutzt die große Öffentlichkeitswirkung der Preisverleihung, um die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Christ:innen und Jüdinnen:Juden und damit die Arbeit in den Gesellschaften in den Vordergrund zu stellen.

Das jährlich neu vom Vorstand beschlossene Jahresthema versteht sich als Zeitansage in eine komplexer werdende Welt hinein. Es bringt die Werte und Inhalte des jüdisch-christlichen Dialogs in aktuelle gesellschaftliche Debatten ein.

Der evangelische Präsident, Pfarrer Friedhelm Pieper, erklärte zu dem Beschluss: „Das ist eine historische Entscheidung! Ich gratuliere den Christlich-Jüdischen Gesellschaften, dass sie gemeinsam diesen Schritt nach eingehenden Beratungen miteinander gegangen sind.“

1952 wurde in München nach US-amerikanischen Vorbild die erste „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet. Seitdem findet sie Jahr für Jahr in zahlreichen Städten und Regionen statt. Auftakt und Höhepunkt ist die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille. „Wie keine andere Veranstaltung in Deutschland würdigt die Preisverleihung das Engagement für das christlich-jüdische Zusammenleben und gegen Antisemitismus und Rassismus in der Bundesrepublik“, betonte der jüdische Präsident, Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama.

Zukünftig wird mit der Preisverleihung das „Jahr der christlich-jüdischen Zusammenarbeit“ eröffnet. „Der lebendige Dialog zwischen Jüdinnen bzw. Juden und Christ:innen ist wichtiger denn je. Mit ihrer Arbeit zeigen die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dass interreligiöses und interkulturelles Zusammenleben unsere Gesellschaft bereichern“, so die katholische Präsidentin, Dr. Margaretha Hackermeier.

Mit der Neuausrichtung geht der DKR in sein Jubiläumsjahr. Am 3. März 2024 wird in Mainz die Buber-Rosenzweig-Medaille an den Aktivisten und Pianisten Igor Levit verliehen. Entsprechend wird im Jahresthema die Bedeutung von Musik für das Miteinander wie auch das Gegeneinander von Menschen ins Zentrum gestellt.

Präsidium und Vorstand des DKR
Bonn, Juni 2023